Philologe und Rezitator


Heinrich von Kleist – Über das Marionettentheater (und andere Prosatexte)

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Das zentrale Motiv seiner Dichtung wird im Symbol der Marionette erfasst. Das Missverhältnis von Traumwahrheit und Welttrug, von heiligem Ichgefühl und schnödem Fremdsein dieses Ich in der Welt wird als Problem seines Lebens klar.
(Curt Hohoff, 1958)


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Das zentrale Motiv seiner Dichtung wird im Symbol der Marionette erfasst. Das Missverhältnis von Traumwahrheit und Welttrug, von heiligem Ichgefühl und schnödem Fremdsein dieses Ich in der Welt wird als Problem seines Lebens klar.
Kleists Kämpfe bestanden zum großen Teil in Versuchen, über sich selbst Klarheit zu gewinnen.
(Curt Hohoff, 1958)

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Hinter der starren Front der das Unglaubliche berichtenden Sätze kommt die Wahrheit hervor; sie besteht darin, dass die irdische Existenz des Marchese um einer einzigen Verfehlung willen vernichtet wird. Das macht dieser Stil, indem er den Leser zur äußersten Anspannung nötigt, glaubwürdig. Es ist der Triumph des Sprechens über alle Unaussprechlichkeiten der Welt. Mit normaler Sprache wäre der Vorfall banal. Nur ein Dichter, der den Menschen von vornherein als Rätsel und nicht bloß als Leidenden sah, konnte die Banalität zum Kunstwerk machen.
(Curt Hohoff über Das Bettelweib von Locarno, 1958)

Die Lektüre der Heinrich von Kleistschen Erzählungen hat mich erfrischt und wahrhaft gefördert… Kleist ist, soweit man ein Muster haben kann, mein Muster; in einer einzigen Situation bei ihm drängt sich mehr Leben als in drei Teilen unserer modernen Romanlieferanten. Er zeichnet immer das Innere und das Äußere zugleich, eins durch das andere, und dies ist allein das Rechte…
(Friedrich Hebbel, an Elise Lensing, 1837)

Ein Triumph der Kunst, der sich in allen Kleistschen Arbeiten ausspricht… (Theodor Fontane, 1876)

Er weiß auf die Folter zu spannen - und es fertig zu bringen, dass wir's ihm danken. (Thomas Mann, 1954)
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Inhalt:
1. Über das Marionettentheater
2. Von der Überlegung
3. Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden
4. Anekdote aus dem letzten preußischen Krieg
5. Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten
6. Das Bettelweib von Locarno
7. Empfindungen vor Friedrichs Seelandschaft
8. Brief eines Dichters an einen anderen
9. Gebet des Zoroaster


Nordton, Kiel 2011

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