Philologe und Rezitator


Heinrich Heine - Die Nordsee (Dritte Abteilung)

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Reisebilder von 1826, geschrieben auf Norderney
Prosa, … voll beißender, scherzhafter und zum Teil auch sehr ernsthafter Laune, in welcher eine tiefe Gesinnung sich nicht verkennen lässt.
(K.A. Varnhagen von Ense, 1827)

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Gesamtdauer: ca. 62 min
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Heinrich Heine: Die Nordsee. 1826. Dritte Abteilung
(leicht gekürzt)
(Geschrieben auf der Insel Norderney)

Heine hielt sich vom 24. Juli bis etwa Mitte September 1826 in diesem derzeit bekanntesten und mondänen ostfriesischen Inselbad auf. Beschrieben hat er diesen Bade-Kur-Aufenthalt aber, wie Briefe vom Oktober 1826 nahelegen, wohl erst im Oktober und November 1826.
Es handelt sich hier weder um einen bloßen Reisebericht noch um eine literarische Satire oder ein politisches Traktat, sondern um eine ... geschickt arrangierte Zweckprosa, die sich am besten mit ... Memoire oder Melange charakterisieren ließe... Es geht in diesem Werk vor allem um Ideen.
(M. Windfuhr/H.J. Hermand: DHA, Bd. 6, S. 739)

Heine gliedert das Ganze essayartig nach Themen und verknüpft diese aktuellen Themen seiner Zeit mit seinen eigenen - frisch und aktuell gestalteten - Reiseeindrücken. Die Reisebilder sind vor der Hand der Platz, wo ich dem Publikum alles vorbringe, was ich will.
(Heine an K. Immermann am 14. Oktober 1826)

Ich darf jetzt alles sagen, und es kümmert mich wenig, ob ich mir ein Dutzend Feinde mehr oder weniger aufsacke.
(Heine an K. A. Varnhagen von Ense am 24. Oktober 1826)


Literaturkritiker aus Heines Zeit:
Die Nordsee enthält Erinnerungen aus Norderney, die mit Geist und Witz, der auf jeder Seite des Buches lebt, geschrieben sind.
(Blätter für literarische Unterhaltung vom 18.1.1828)
... eine Reihe tiefgreifender Reflexionen.
(Staats und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten vom 26.5.1827)
Die Bemerkungen über Walter Scott rechnet Willibald Alexis zum besten, was Heine je geschrieben.
(Berliner Conversations-Blatt, Nr. 99, vom 19.5. 1827)
Nordsee III: voll beißender, scherzhafter und zum Teil auch sehr ernster Laune, in welcher eine tiefe Gesinnung sich nicht verkennen läßt. Besonders anziehend und geistreich ... die Blätter über Napoleon und seine Geschichtsschreiber.

(K. A. Varnhagen von Ense im Gesellschafter, Nr. 82, vom 23.5.1827)

Ich liebe das Meer wie meine Seele. Oft wird mir sogar zu Mute, als sei das Meer eigentlich meine Seele selbst...
( Die Nordsee, Dritte Abteilung, 1826)

Ich mietete mir ein Ever und zwey Schiffer, und den lag über fuhr ich beständig auf der Nordsee herum. Die See war mein einziger Umgang - und ich habe nie einen besseren gehabt. - Nächte am Meer, wunderlich groß. Ich dachte oft an Dich. Ja, es kam mir vor, als finge ich jetzt erst an. Dich zu begreifen. Große Natureindrücke müssen unsre Seele erweitern, ehe wir den ganzen großen Menschen fassen können
.

(Heine an seinen Freund Moses Moser, 14. Oktober 1826)

Wie die 1. und 2. Abteilung der Nordsee ist ... auch dieses Werk ein typisches Seestück, ein Werk der Bewegung, das sich gegen alle Status-quo-Vorstellungen richtet.

(DHA, Bd.6, M. Windfuhr.J. Hermand, 1973)



Bildmotive:
Cover: Die Insel Norderney (Ausschnitt), J. H. Sander, Stahlstich, nach 1830. Handschriftliche Widmung Heinrich Heines an seinen Onkel und Mäzen, den Kaufmann Salomon Heine in Hamburg.

Eckert-Verlag, Kiel 2002

Inhalt

1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.

Die Insulaner
Kirchenherrschaft
Das Seebad und seine Auswirkungen
Goethe
Wundersagen
Die Jagd
Seelenwanderung
Inselkulte
Adelsstolz
Napoleon und die Berichte über seine Gefangenschaft
Napoleon bei Scott und Byron
Napoleons Rußlandfeldzug bei Ségür
Deutsche Zerrissenheit

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